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foodsharing Jena

Derzeit werden in Deutschland laut dem WWF jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel ab der Ernte bis zum Endverbraucher weggeworfen. Das ist eine ökologische Katastrophe: massenweise Energie, Wasser, Rohstoffe, Dünger etc. werden verschwendet sowie unnötiges Tierleid erzeugt in einer Situation, in der das Artensterben gerade durch intensive Landnutzung eine der größten Menschheitskrisen darstellt. Lebensmittel dürfen nicht mehr verschwendet werden, dafür kämpft der Verein foodsharing mit zahllosen Gruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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© foodsharing e.V.

Wer, was und wann

Bei foodsharing Jena handelt sich um eine der lokalen Gruppen von foodsharing e.V., der Lebensmittel vor dem Müll rettet. Die Initiative gibt es seit 2014, und sie ist so lange angedacht, wie verwertbare Mengen an Lebensmitteln aus Betrieben wie Restaurants und Supermärkten gerettet werden können. Bürger aus Jena und der Umgebung, darunter viele Studenten, machen dabei mit, schaffen neue Kooperationen und verbreiten das Prinzip. Zuletzt entstand durch den Corona-Lockdown eine Initiative, um den Wegfall der Tafeln für bedürftige Bürger aufzufangen: diese bekamen mit Hilfe des Fuhrparks vom Theater Jena und der Südkurve Jena einen Haustür-Service.

Hintergrund und Ziele

Unsere Gruppe rettet in Jena so viele Lebensmittel wie möglich vor dem Müll, damit sie verbraucht werden können. Die Logik dahinter ist, dass der Konsum noch genießbarer Lebensmittel die Nachfrage nach neuen, zu viel produzierten Lebensmitteln senkt, und so auch die Überproduktion vermindert. Geht die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) von 11-12 Millionen Tonnen verschwendeten Lebensmitteln aus, so sind vermutlich 18 Millionen Tonnen laut WWF näher an der Realität. Grund dafür sind Auswahlnormen bei der Ernte, falsche Planung, unkalkulierbare Nachfrage, ein Überangebot in Geschäften zugunsten der Käufer und vieles mehr.

Die Lebensmittelverschwendung Deutschlands hat viele negative Auswirkungen, Beispiele sind der globale Wasserverbrauch, die CO2-Emissionen, der ökologische Fußabdruck, die Preise auf dem Weltmarkt etc. Angesichts der Knappheit der Ressourcen und der Umwelteinflüsse bei Erzeugung und Entsorgung von Lebensmitteln müssen wir verantwortungsvoller mit ihnen umgehen.

Natürlich fallen in Restaurants, Großküchen und Supermärkten regelmäßig Reste an, die nicht komplett weiterverarbeitet werden können und auch nicht an die Tafeln gegeben werden können. Zudem bleiben von Veranstaltungen oder aus technischen/organisatorischen Gründen Lebensmittel übrig. Dieser Problematik nehmen wir uns an: Wir sind eine Gruppe von etwa 350 Foodsavern, die nach Absprache regelmäßig oder zeitlich flexibel von derzeit 14 Kooperationspartnern gespendete, überzählige Lebensmittel abholen. Wir verbrauchen sie selbst, verschenken sie privat oder bringen Verpacktes und Haltbares in offen zugängliche „Fair-Teiler“. Dort darf sich jeder kostenlos bedienen, auch eigene überzählige Lebensmittel können dort natürlich abgegeben werden. Einen Anhaltspunkt, wie viele Menschen die Verteilerstationen nutzen, gibt die facebook-Gruppe, die über 2700 Mitglieder zählt.

Seit 2012 rettet die foodsharing-Bewegung Deutschland täglich tonnenweise gute Lebensmittel vor dem Müll und verteilt sie im Bekanntenkreis, der Nachbarschaft, in Obdachlosenheimen, Schulen, Kindergärten und über die Plattform foodsharing.de. Die öffentlich zugänglichen Regale und Kühlschränke, sog. „Fair-Teiler“, stehen allen zur Verfügung. Inzwischen engagieren sich darüber hinaus um die 65.000 Menschen ehrenamtlich als Foodsaver*innen, was bedeutet, dass sie überproduzierte Lebensmittel von Bäckereien, Supermärkten, Kantinen und Großhändlern retten. Das geschieht kontinuierlich über 500 Mal am Tag bei mittlerweile etwa 6.300 Kooperationspartnern.

Austausch und Unterstützung

foodsharing Jena ist an Hinweisen auf überzählige Lebensmittel im Raum Jena interessiert. Wir können teilweise auch Veranstaltungen mit Lebensmitteln versorgen, treten Sie dazu gern in Kontakt mit uns.

Auch Anfragen zu Kooperationen, gemeinsames Arbeiten zur systemischen Verbesserung der Lebensmittelverwertung und andere Ideen gegen Lebensmittelverschwendung interessieren uns. Informationen bitte an foodsharing.jena[at]posteo.de.

Kontakt

Botschafter in Jena: David Schmelz, Mona Ankenbauer und Sebastian Supp
Plattform: foodsharing.de
facebook: Gruppe “foodsharing Jena”. Auch für Nicht-Mitglieder sind hier die gemeinsamen Treffen einsehbar, derzeit wegen Corona nur online, sonst immer montags um 18:00 Uhr im “Frei(t)raum” der Fr.-Schiller-Universität, Carl-Zeiss-Str. 3, Jena.

Wiederverwertung entsorgter Lebensmittel
Verwertung