Logo
Projektvorstellung

Wissenshunger

Die weltweite Adipositas-Epidemie stellt eine der größten und gleichzeitig am meisten vernachlässigten Gesundheitsherausforderungen des 21. Jahrhunderts dar. In Deutschland sind mittlerweile über die Hälfte der Erwachsenen übergewichtig oder gar adipös. Dabei sind auch immer häufiger Kinder betroffen, die selbst oftmals gar nicht einschätzen können, welche Ernährung gesund ist und welche nicht. Wissenshunger setzt sich daher zum Ziel diesen fatalen Folgen primärpräventiv entgegenzuwirken.

Taco

© Giang Doan, Projektleitung Wissenshunger, Lokalgruppe Göttingen

Wer, was und wann

Wissenshunger ist ein studentisches Public-Health-Projekt, das sich an mehreren Standorten in Deutschland für Prävention und Aufklärung im Bereich der Ernährung stark macht.
Das Projekt wurde im Oktober 2016 innerhalb der Fachschaft Medizin in Heidelberg gegründet, damals noch unter dem Namen "Arbeitskreis Ernährung". Seit Mai 2018 sind wir offizielles Projekt der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) und haben als solches seitdem neben Heidelberg in Freiburg, Göttingen, Tübingen, Gießen, Essen, Köln, Münster, Mainz, Marburg und Mannheim weitere Lokalgruppen gegründet.

Hintergrund und Ziele

Im Sinne der Peer Education besuchen wir regelmäßig in Gruppen von ca. vier Studierenden fünfte bis siebte Klassen, v.a. an Haupt- und Realschulen. Dabei vermitteln wir in einem didaktisch vielseitigen Theorieteil interaktiv Wissen und versuchen darüber hinaus bei einem gemeinsam zubereiteten Frühstück oder Mittagessen Freude und Interesse am Thema Ernährung zu wecken. So kriegen gerade auch die Kinder einen Zugang zu gesundem Essen, denen dieser zu Hause verwehrt ist.
Diese Schulbesuche sind unser „Hauptstandbein“, allerdings haben wir über die Zeit auch weitere Konzepte entwickelt, um unsere übergeordneten Ziele zu verfolgen. So veranstalten Lokalgruppen beispielsweise Vortragsreihen oder entwickeln Rezeptideen, um einerseits neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu integrieren und die Praktikabilität der Schulbesuche zu überprüfen bzw. zu verbessern. Dadurch wollen wir angehende Ärztinnen und Ärzte für die immer größer werdende Rolle der Prävention und Gesundheitsförderung im Arztberuf sensibilisieren.
Insbesondere seit dem letzten Jahr sind wir stetig dabei unsere Präsenz in sozialen Medien zu fördern. Beispielsweise richten sich unsere Instagram-Accounts der Lokalgruppen mit Fakten zu Lebensmitteln, Rezeptideen oder Neuigkeiten bei Wissenshunger an Studierende, Kinder, Eltern, Lehrer oder andere interessierte Personen. Insbesondere jetzt, aufgrund der Lage um Corona, gewinnen digitale Medien an Bedeutung, die uns neue Wege eröffnen.
Insgesamt möchten wir die Gesellschaft für das Thema Ernährung sensibilisieren und den Spaß im Umgang mit Lebensmitteln fördern, um schlussendlich ernährungsbedingten Erkrankungen entgegenzuwirken.

Miteinander Lernen

Was waren die größten Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Projektes und wie seid Ihr damit umgegangen?

Tatsächlich sehen wir uns seit dem Ausbruch der Corona Pandemie mit einer besonderen und teils auch schwierigen Situation konfrontiert. Wissenshunger lebt von Schulbesuchen. Jedoch konnten diese in den letzten Monaten aufgrund der Einhaltung von Hygienevorschriften und vollen Stundenplänen nicht stattfinden. Auch ist es zurzeit schwieriger neue Mitglieder zu akquirieren. Durch persönliche lokale Treffen zu Semesterbeginn war dies in der Vergangenheit immer problemlos möglich gewesen.

Zurzeit müssen wir daher unsere Schwerpunkte etwas verlagern und strukturieren insbesondere unsere Medienpräsenz. Außerdem suchen wir nach Alternativen für unsere Schulbesuche und möchten dazu Kochvideos als Lehrmaterial zur Verfügung stellen. Unser nächstes Bundestreffen wird unter dem Motto „Corona – digital“ stehen, um dieser neuen Situation im Sinne einer Taskforce zu begegnen und Wissenshunger weiter wachsen zu lassen. Zwar stehen online Treffen nun an der Tagesordnung, die jedoch auch mit kreativen Ideen wie beispielsweise einem Kochwettbewerb begleitet werden.

Welche Unterstützung ist für das Gelingen des Projektes unerlässlich (gewesen)?

Wir sind unglaublich dankbar über die vielen Studierenden die hinter dem Projekt stehen und es mit ihren Ideen und ihrem stetigen Engagement immer weiter vorantreiben. Auch die Eingliederung in die bvmd hat uns sehr geholfen bekannter zu werden und wichtigen Rückhalt gegeben.

Was würdet Ihr / würdest Du anders machen, wenn Ihr / Du noch einmal von vorne anfangen würde(s)t?

Da Giang Doan und ich, Anna Plogmann, erst seit Anfang des Monats die nationale Leitung von Wissenshunger übernommen haben, können wir diese Frage zurzeit noch nicht beantworten.

Wie könnten Forschende Euer Vorhaben unterstützen? Welche Fragen sind bisher unbeantwortet geblieben?

Im Sinne der Forschung und auch unserer Qualitätssicherung wäre eine eigene Studie im Rahmen von Wissenshunger sicherlich denkbar und vielleicht auch in naher Zukunft umsetzbar.

Epidemiologische Arbeiten die sich mit der Ernährung im Kindesalter und Erkrankungen im Erwachsenenalter auseinandersetzen wären weiterhin hilfreich, um den Einfluss und die Wirkung von Wissenshunger weiter abzuschätzen zu können.

Außerdem wären Informationen über die Schulverpflegung in Deutschland für unsere Arbeit wichtig.

Austausch und Unterstützung

Generell sind wir für jeglichen Austausch offen. Dieser könnte sich zum Beispiel auf der Ebene der Schulmensen abspielen. Zudem wären wir gerne bereit mit anderen Schulprojekten (z.b. einer Schulgarten AG, Koch AG etc.) zu kooperieren, aber auch mit den Lehrern selbst oder anderen studentischen Ideen, Projekten oder Instituten.

Kontakt

Name der Ansprechperson: Anna Plogmann

Organisation: Wissenshunger

Website: http://wissenshunger-deutschland.de/

Adresse: Bahnhofstraße 26; 35390 Gießen

E-mail: wissenshunger(at)bvmd.de

Telefon: 015254967831

 

Diese Projektvorstellung steht unter folgender CC Lizenz: BY

Verbraucher*in
Wissenschaftler*in
Öffentliche Gesundheit
Ernährungsbildung
Konsum