In der ZEIT erschien eine Woche vor dem Gerichtsurteil der Artikel von Christiane Grefe und Andreas Sentker „Ist das Gentechnik”, in dem die Problematik breiter dargestellt wird - und die Meinung sechs verschiedener Akteure eine Plattform findet.
Was schon vor Juli 2018 in der EU klar geregelt war, ist der Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen. Sie unterliegen strengen Aufsichtsvorschriften nach der GVO-Richtlinie 2001/18EG, die Organismen müssen z.B. Risikoprüfungen bestehen.
Nicht klar geregelt war die Frage, ab wann ein Organismus als gentechnisch verändert einzustufen ist. Neue biotechnologische Verfahren wie CRISPR ermöglichen Manipulationen, bei denen die klare Trennung schwierig ist. Es wurden zum Beispiel Eingriffe entwickelt, nach denen die resultierenden Pflanzen nicht von ihren mittels herkömmlicher Zuchtverfahren behandelten Verwandten zu unterscheiden sind.
Ein Grundlagenforscher, eine Agrarwissenschaftlerin, ein Gentechnik-Kritiker, ein Industrievertreter, ein Ökosamenhändler und eine Naturschützerin – alle beschäftigen sich professionell mit dem Thema und legen in dem Artikel dar, warum sie das Gerichtsurteil als Problem oder als Chance wahrnehmen. Können sensible ökologische Verflechtungen dadurch gefährdet werden, oder sind diese gezielten Eingriffe nicht risikobehafteter als die natürliche Züchtung? Kann Ernährungssicherheit verbessert werden, oder wird nur die Abhängigkeit von Großkonzernen geschürt? Ist Gentechnik eine unabdingbare Helferin bei der Anpassung an den Klimawandel?
Dieser Artikel steht unter folgender CC Lizenz: BY-NC
Hier geht es zum Artikel von Christiane Grefe und Andreas Sentker: https://www.zeit.de/2018/30/europaeischer-gerichtshof-luxemburg-gentechnik