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The Good Food - Lebensmittel kaufen und retten in Köln

Mit The Good Food möchten wir einerseits Essen retten und andererseits auf die Lebensmittelverschwendung in unserer Gesellschaft aufmerksam machen: Weltweit landet jedes Jahr praktisch die gesamte Lebensmittelerzeugung von vier Monaten in der Tonne.

Ⓒ Simon Veith

Wer, was und wann

Bei The Good Food verkaufen wir Lebensmittel, die es aus verschiedenen Gründen nicht in den Handel geschafft haben, meist nach dem „Zahl‘, was es dir wert ist - Prinzip“.

Seit Ende 2014 arbeiten wir daran, dass Lebensmittel auf dem Tisch und nicht in der Tonne landen. The Good Food ist eine riesige Teamleistung: Ungefähr 140 überwiegend ehrenamtliche Helfer:innen tragen dazu bei, dass unsere Kund:innen und Kunden täglich jede Menge gutes Essen einkaufen und so vor der Vernichtung retten können.

Wo kommt das gute Essen her? Obst und Gemüse, das nicht der Norm entspricht oder aus anderen Gründen nicht in den herkömmlichen Märkten verkauft wird, ernten wir selbst bei Landwirten aus der Region nach. Daneben kooperieren wir mit Herstellern von Produkten. Sie geben Lebensmittel an uns ab, die kurz vor oder kurz nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sind.

Verkaufsstellen sind unser Laden in Köln-Ehrenfeld, das Büdchen Casablanca in Köln-Sülz sowie kleinere Standorte in Sülz und im Agnesviertel. Dort müssen die Lebensmittel regelmäßig hingelangen: Jede Woche werden drei Transporter à ca. 100 Kisten mit Obst und Gemüse zu den Standorten gefahren, hinzu kommen mehrere Paletten MHD-Ware, die wir mit dem Lastenrad durch die Stadt transportieren!

Hintergrund und Ziele

Wir engagieren uns gegen Lebensmittelverschwendung

Mit The Good Food möchten wir einerseits Essen retten und andererseits auf die enorme Lebensmittelverschwendung in unserer Gesellschaft aufmerksam machen: Weltweit landet jedes Jahr praktisch die gesamte Lebensmittelerzeugung von vier Monaten in der Tonne. Was wir in Europa an Lebensmitteln wegwerfen, würde 2x ausreichen, um den Hunger in der Welt zu beenden. Allein in Deutschland werden pro Jahr etwa 18 Millionen Tonnen Essen vernichtet. Das sagen die verfügbaren Studien – wahrscheinlich sind die tatsächlichen Mengen aber noch größer.

Die Gründe für die riesige Verschwendung sind vielfältig. Sie reichen von einer Gesetzgebung, die kaum verbindliche Vorgaben macht, über die Marktbeherrschung durch große Handelsketten und Lieferdienste bis hin zu mangelnder Wertschätzung für Lebensmittel innerhalb der Gesellschaft.

Und noch etwas ist uns wichtig: The Good Food ist eine Community. Sie besteht nicht nur aus dem großen Helfer:innen-Team, sondern auch aus den vielen Kundinnen und Kunden, unseren Partner:innen und allen, die sich für unsere Mission interessieren. Mit unseren Verkaufsstellen bieten wir Orte an, an denen man Ideen austauschen, Inspirationen sammeln, neue Gemüsesorten kennenlernen oder einfach nur ein nettes Schwätzchen halten kann.

The Good Food zeigt, dass man mit unseren wertvollen Ressourcen auch anders umgehen kann. Und dass etwas Gutes entstehen kann, wenn sich gleichgesinnte Menschen zusammen tun.
 

Miteinander Lernen

Was waren die größten Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Projektes und wie seid Ihr damit umgegangen?

Da wir ein sehr großes Team sind (aktuell mehr als 140 Personen, fast alle Ehrenamtler), ist es schwierig sicherzustellen, dass alle im Team immer gut informiert sind. Wir nutzen das Kommunikationstool Slack, das hat uns da definitiv schon geholfen. Aber es bleibt trotzdem eine Herausforderung, die passenden Informationen zu den passenden Menschen zu bekommen.

Was würdet Ihr anders machen, wenn Ihr noch einmal von vorne anfangen würdet?

Ich würde rückblickend versuchen, manche Entscheidungen schneller zu treffen. Manchmal ist es leider notwendig, sich von Menschen zu trennen, die zwar engagiert sind, aber öfter Schwierigkeiten verursachen. Ich bin davon überzeugt, dass The Good Food Unterschiede gut aushalten und tragen kann. Deshalb habe ich in der Vergangenheit manchmal Dinge, die nicht gut liefen, weiterlaufen lassen, in der Hoffnung, dass sich eine Lösung ergibt. Inzwischen habe ich ein besseres Gefühl dafür, wann es nötig ist zu handeln, damit die gemeinsame Sache und andere Teammitglieder nicht beeinträchtigt werden. Wenn ich eine solche Entscheidung getroffen habe, geht es meist direkt besser voran.

Wie könnten Forschende Euer Vorhaben unterstützen? Welche Fragen sind bisher unbeantwortet geblieben?

Es lohnt sich sicher, zu unserem besonderen Bezahlprinzip „Zahl, was es dir wert ist“ zu forschen. Zum Beispiel: Wie gelingt es, diesem Prinzip treu zu bleiben und uns zugleich vor unfairen Kunden/Einkäufen zu schützen? Dabei ist auch das Thema interessant: Wie kommunizieren wir? Denn wir erleben oft, dass wir Menschen, die sich unfair verhalten, auch nicht erreichen können.

 

Austausch und Unterstützung

Wir suchen immer Kooperationspartner, also Unternehmen, die uns ihre nicht mehr regulär verkaufbare Ware überlassen – zum Beispiel weil das Mindesthaltbarkeitsdatum bald erreicht oder schon überschritten ist, wegen Überproduktion, Falscher Etikettierung u.ä.

Kontakt

Organisation: The Good Food

Name der Ansprechperson: Nicole Klaski

Website: https://www.the-good-food.de/

Blog: www.the-good-food.de/category/the-good-food-inspiriert/

Adresse: Venloer Str. 414, 50823 Köln

E-mail: info@the-good-food.de

 

Lizenz: Alle Rechte verbleiben beim Autor/ bei der Autorin

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