Soziale Aspekte - Handlungsoptionen
Erzeugnisse aus Solidarischer Landwirtschaft
Solidarische Landwirtschaft sichert nicht nur die Existenz der Produzent*innen durch die Mitgliedsbeiträge von Konsument*innen, sondern versorgt diese mit hochwertigen, saisonalen und regionalen Lebensmitteln und vermittelt Wissen über den Anbau von Lebensmitteln. Dabei werden hohe ökologische Standards berücksichtigt sowie Einsatz und Ertrag solidarisch geteilt und Teilhabe gefördert (vgl. Netzwerk Solidarische Landwirtschaft, 2023). Durch den Bezug von Lebensmitteln aus Solidarischer Landwirtschaft kannst du also gerechte und ökologische Landwirtschaft unterstützen.
Hier findest du einen Überblick über Solidarische Landwirtschaft in Deutschland:
https://www.solidarische-landwirtschaft.org/solawis-finden/auflistung/solawis/
Weitere Informationen:
Erzeugnisse aus Sozialer Landwirtschaft
Die soziale Landwirtschaft beinhaltet Konzepte multifunktionaler landwirtschaftlicher Betriebe oder Gärtnereien und integriert Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen in alle Aktivitäten. Außerdem werden beispielsweise Senior*innen, Flüchtlinge, Langzeitarbeitslose oder Suchtkranke in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Zur sozialen Landwirtschaft zählen ebenfalls pädagogische Initiativen. So dienen die Höfe nicht nur der Lebensmittelproduktion, sondern fungieren ebenfalls als Raum der sozialen Begegnung (vgl. BLE, 2020). Durch den Einkauf bei Höfen, die soziale Landwirtschaft betreiben, kannst du deren Konzept und soziale Arbeit unterstützen.
Hier findest du beispielsweise soziale Landwirtschaft in Deutschland:
https://www.weide-hardebek.de/
https://michaelshof-sammatz.de/blog/peronnik/
Hier findest du einen umfassenden Überblick über soziale Landwirtschaft in Deutschland:
http://www.soziale-landwirtschaft.de/suche/hofsuche#accordionHead4013
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/soziale-landwirtschaft
Erzeugnisse aus Essbaren Städten
Das Konzept Essbare Städte besteht darin, hochwertige Lebensmittel für alle Menschen zugänglich zu machen. Dafür werden mitunter städtische Grünanlagen genutzt (vgl. Kaiser, 2017). Durch den Anbau auf öffentlichen Grünflächen wird der Selbstversorgungsgrad erhöht (vgl. Kaiser, 2017). So gibt es Möglichkeiten, kostenlos regionale Lebensmittel zu ernten, anstatt sie im Supermarkt zu kaufen. Neben dem Anbau auf öffentlichen Grünflächen werden auch bereits bestehende essbare Landschaften genutzt: Die Online-Plattform Mundraub fördert das Konzept der essbaren Städte, indem sie dir Standorte von Obst, Kräutern und Nüssen im öffentlichen Raum zeigt (https://mundraub.org/).
Hier findest du beispielsweise Essbare Städte in Deutschland:
https://essbarestadtjena.tumblr.com/
https://www.andernach.de/stadt/essbare-stadt/
https://www.essbare-innenstadt-aachen.de/
https://de-de.facebook.com/EssbaresBadKreuznach/
https://www.berlin.de/special/sharing/urban-gardening/
http://www.essbarestadtbingen.de/
https://www.luebeck.de/de/stadtentwicklung/klimaschutz/essbare-stadt-luebeck/index.html
https://www.marburg.de/portal/seiten/probier-mal-marburg-900000694-23001.html
https://www.saarbruecken.de/rathaus/presse_und_online/artikeldetail/article-62e7daeb4a335
Hier findest du eine umfassende Auflistung Essbarer Städte:
https://www.essbare-stadt-minden.de/wissenswertes/links-essbare-stadte/
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/essbare-staedte
Erzeugnisse aus Waldgärten
Das Konzept „Waldgärten“ steht für die gleichzeitige Nutzung von verschiedenen Nutzpflanzen auf einer Fläche auf mehreren Vegetationsebenen zur Lebensmittelproduktion. Die Schichten werden von Beerensträuchern, Obst- und Nussbäumen, Gemüse und Kräutern gebildet und können langfristig miteinander angebaut und geerntet werden. Waldgärten können eine ökologische und vielfältige Art des Lebensmittelanbaus darstellen und bieten einen Zugang zu regionalen Lebensmitteln (vgl. Urbane Waldgärten, 2023). Der Konsum von Erzeugnissen aus Waldgärten kann die Erhöhung des Selbstversorgungsgrads unterstützen, ebenso wie die Nutzung öffentlicher Flächen zum Lebensmittelanbau.
Hier findest du beispielsweise Waldgärten-Projekte:
https://www.kleingartenverband-neukoelln.de/das-waldgartenprojekt.html
https://www.urbane-waldgaerten.de/
https://spreeacker.de/uferweg/
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/waldgaerten
Erzeugnisse von Foodcoops
Lebensmittelkooperativen sind Zusammenschlüsse von Personen und Haushalten, die Lebensmittel selbst organisiert beziehen und zum Selbstkostenpreis mit geringem Aufschlag verkaufen. Meist ist der Bezug regionaler, saisonaler, ökologisch nachhaltiger und sozial gerecht produzierter Lebensmittel direkt von dem*der Erzeuger*in das Hauptanliegen (vgl. FoodCoop Bundes AG, 2023; IG FoodCoops, 2018). Der Einkauf in Foodcoops bietet dir die Möglichkeit, faire Ware zu erwerben und eine Alternative zu großen Supermärkten zu unterstützen.
Hier findest du einen Überblick über Foodcoops in Deutschland:
https://lebensmittelkooperativen.de.fcoop.org/foodcoops-liste/
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/foodcoops
Erzeugnisse von Foodsharing
Foodsharing hat zum Ziel, Lebensmittelabfall und -verschwendung zu reduzieren und Wertschätzung von Lebensmitteln zu fördern. Kooperierende Betriebe oder Privathaushalte geben ungewollte oder überproduzierte Lebensmittel ab, welche von Ehrenamtlichen abgeholt und kostenlos weiterverteilt werden. Die Verteilung der geretteten Lebensmittel findet entweder privat, über öffentliche Verteiler oder Online-Plattformen statt. Außerdem werden zusätzlich bildungspolitische Aktivitäten umgesetzt (vgl. Foodsharing, 2023). Du kannst aus Verteilern von Foodsharing kostenlosen Zugang zu geretteten Lebensmittel erhalten und dadurch die Menge an weggeworfenen Lebensmitteln reduzieren. Das Konzept ist stark verbreitet. Verteilungspunkte gibt es in zahlreichen Städten.
Hier findest du zwei Initiativen aus Deutschland:
https://foodsharing.de/?page=content&sub=joininfo
https://lebensmittel-fair-teilen.de/
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/foodsharing
Nichts in deiner Umgebung dabei? - Wir listen für einige Nischeninnovationen nur Beispiele - vielleicht findest du durch eigene Recherche auch weitere Einkaufs- und Konsummöglichkeiten in deiner Nähe.
Quellen
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Projektgruppe Ökolandbau (2020): Soziale Landwirtschaft als Option für den Bio-Betrieb. Web, 19.07.2023. https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/betrieb/oekonomie/soziale-landwirtschaft-als-option-fuer-den-bio-betrieb/
FoodCoops Bundes AG (2023): Was sind Foodcoops? Web, 19.07.2023. https://lebensmittelkooperativen.de.fcoop.org/
Foodsharing (2023): Vision & Mission. Web, 19.07.2023. https://foodsharing.de/ueber-uns
IG FoodCoops (2018): Was ist eine FoodCoop? Web, 19.07.2023. www.foodcoops.at/was-ist-eine-foodcoop/
Kaiser, M. (2017): Werkstätten des Wandels? Essbare Städte und ihr Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation, in: Markus Keck, Heiko Faust, Michael Fink, Max Gaedke, Tobias Reeh (Hg.): Transformationsräume. Lokale Initiativen des sozial-ökologischen Wandels, ZELTForum – Göttinger Schriften zu Landschaftsinterpretation und Tourismus, Band 9, S. 62
Netzwerk Solidarische Landwirtschaft (2023): Was ist solidarische Landwirtschaft? Web, 19.07.2023. https://www.solidarische-landwirtschaft.org/das-konzept/was-ist-solawi
Urbane Waldgärten (2023): Was ist ein Waldgarten? Web, 19.07.2023. https://2021.urbane-waldgaerten.de/das-projekt#was