Soziale Aspekte - Handlungsoptionen
Essbare Städte
Das Konzept Essbare Städte besteht darin, hochwertige Lebensmittel für alle Menschen zugänglich zu machen. Dafür werden mitunter städtische Grünanlagen genutzt (vgl. Kaiser, 2017). Der Anbau auf dem Balkon oder auf Freiflächen nahe dem Wohnort (“Urban Gardening”) fördert den Lebensmittelanbau direkt in der Stadt (https://www.mein-schoener-garten.de/themen/urban-gardening). Auch bereits existierende Projekte von Essbaren Städten freuen sich über Unterstützer*innen. So kannst du beispielsweise Einblicke in die Arbeit der Essbaren Stadt erhalten und an Versammlungen teilnehmen.
Hier findest du beispielsweise Essbare Städte in Deutschland:
https://essbarestadtjena.tumblr.com/
https://www.andernach.de/stadt/essbare-stadt/
https://www.essbare-innenstadt-aachen.de/
https://de-de.facebook.com/EssbaresBadKreuznach/
https://www.berlin.de/special/sharing/urban-gardening/
http://www.essbarestadtbingen.de/
https://www.luebeck.de/de/stadtentwicklung/klimaschutz/essbare-stadt-luebeck/index.html
https://www.marburg.de/portal/seiten/probier-mal-marburg-900000694-23001.html
https://www.saarbruecken.de/rathaus/presse_und_online/artikeldetail/article-62e7daeb4a335
Hier findest du eine umfassende Auflistung Essbarer Städte:
https://www.essbare-stadt-minden.de/wissenswertes/links-essbare-stadte/
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/essbare-staedte
Solidarische Landwirtschaft
Solidarische Landwirtschaft sichert nicht nur die Existenz der Produzent*innen durch die Mitgliedsbeiträge von Konsument*innen, sondern versorgt diese mit hochwertigen, saisonalen und regionalen Lebensmitteln und vermittelt Wissen über den Anbau von Lebensmitteln (vgl. Netzwerk Solidarische Landwirtschaft, 2023a). Du hast meist vielfältige Möglichkeiten, dich in der Solidarischen Landwirtschaft zu engagieren. So kannst du beispielsweise beim Anbau helfen, Workshops oder Treffen organisieren oder Ehrenamtliche einarbeiten (vgl. Netzwerk Solidarische Landwirtschaft, 2023b).
Hier findest du einen Überblick über Solidarische Landwirtschaft in Deutschland:
https://www.solidarische-landwirtschaft.org/solawis-finden/auflistung/solawis/
Weitere Informationen:
Foodcoops
Lebensmittelkooperativen sind Zusammenschlüsse von Personen und Haushalten, die Lebensmittel selbst organisiert beziehen und zum Selbstkostenpreis mit geringem Aufschlag verkaufen. Meist ist der Bezug regionaler, saisonaler, ökologisch nachhaltiger und sozial gerecht produzierter Lebensmittel direkt von dem*der Erzeuger*in das Hauptanliegen (vgl. FoodCoop Bundes AG, 2023; IG FoodCoops, 2018). In vielen Foodcoops kannst du dich engagieren und so deren Arbeit aktiv unterstützen.
Hier findest du einen Überblick über Foodcoops in Deutschland:
https://lebensmittelkooperativen.de.fcoop.org/foodcoops-liste/
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/foodcoops
Foodsharing
Foodsharing hat zum Ziel, Lebensmittelabfall und -verschwendung zu reduzieren und Wertschätzung von Lebensmitteln zu fördern. Kooperierende Betriebe oder Privathaushalte geben ungewollte oder überproduzierte Lebensmittel ab, welche von Ehrenamtlichen abgeholt und kostenlos weiterverteilt werden. Die Verteilung der geretteten Lebensmittel findet entweder privat, über öffentliche Verteiler oder Online-Plattformen statt. Außerdem werden zusätzlich bildungspolitische Aktivitäten umgesetzt (vgl. Foodsharing, 2023). Du kannst selber beim Foodsharing mitmachen und so Lebensmittel retten und weiterverteilen. Initiativen finden sich bereits in zahlreichen Städten und Gemeinden in Deutschland.
Hier findest du zwei Initiativen aus Deutschland:
https://lebensmittel-fair-teilen.de/
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/foodsharing
Solidaritätstisch
Bei einem Solidaritätstisch werden in einer Gemeinschaft für den Abfall bestimmte Lebensmittel gerettet und anschließend gemeinsam zu einem Essen verarbeitet oder an Menschen mit geringen finanziellen Möglichkeiten verteilt. So wird sich für den gerechten Zugang zu Nahrung und gegen Lebensmittelverschwendung eingesetzt (vgl. Agroecopolis, 2018). Der Solidaritätstisch ist noch nicht weit verbreitet in Deutschland, aber existierende Projekte freuen sich über Unterstützung. Außerdem kannst du natürlich einen eigenen Solidaritätstisch gründen.
Hier findest du Engagements-Möglichkeiten in Deutschland:
https://lebensmittelpunkte-berlin.de/
https://www.lebensmittelteilen.de/blogposts/kochundbegegnung
https://saarland-nachhaltig.de/event/saarbruecken-malstatt-monatliche-kueche-fuer-alle-3/
https://ada-kantine.org/ (Kostenlose Mahlzeiten, allerdings kein Kochen geretteter Lebensmittel)
https://foodsave-bankette.ch/de/ (Beispiel aus der Schweiz)
Hier findest du einen Leitfaden zur Gründung eines Solidaritätstisches:
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/solidaritaetstisch
Waldgärten
Das Konzept „Waldgärten“ steht für die gleichzeitige Nutzung von verschiedenen Nutzpflanzen auf einer Fläche auf mehreren Vegetationsebenen zur Lebensmittelproduktion. Die Schichten werden von Beerensträuchern, Obst- und Nussbäumen, Gemüse und Kräutern gebildet und können langfristig miteinander angebaut und geerntet werden. Waldgärten können den Selbstversorgungsgrad erhöhen und bieten einen Zugang zu regionalen Lebensmitteln, von denen besonders sozial schwächere Gruppen profitieren können (vgl. Urbane Waldgärten, 2023). Viele Waldgärten-Projekte suchen helfende Hände und freuen sich über Unterstützung.
Hier findest du beispielsweise Waldgärten-Projekte, bei denen du mitmachen kannst:
https://www.kleingartenverband-neukoelln.de/das-waldgartenprojekt.html
https://waldgarten-wiehre.de/blog/mitmachen/
https://www.urbane-waldgaerten.de/mitmachen#mitmachen
https://spreeacker.de/uferweg/
https://essgarten.de/aktuelles/stellenangebote
https://wirbauenzukunft.de/mitmachen/
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/waldgaerten
Soziale Landwirtschaft
Die soziale Landwirtschaft beinhaltet Konzepte multifunktionaler landwirtschaftlicher Betriebe oder Gärtnereien und integriert Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen in alle Aktivitäten. Außerdem werden beispielsweise Senior*innen, Flüchtlinge, Langzeitarbeitslose oder Suchtkranke in die Arbeit auf dem Hof eingebunden. Zur sozialen Landwirtschaft zählen ebenfalls pädagogische Initiativen. So dienen die Höfe nicht nur der Lebensmittelproduktion, sondern fungieren ebenfalls als Raum der sozialen Begegnung (vgl. BLE, 2020). Du kannst beispielsweise durch einen Freiwilligendienst oder Ehrenamt die Arbeit sozialer Landwirtschaft unterstützen.
Hier findest du beispielsweise soziale Landwirtschaft in Deutschland:
https://www.weide-hardebek.de/
https://michaelshof-sammatz.de/blog/peronnik/
https://www.zukunft-pflegebauernhof.de/
Hier findest du einen umfassenden Überblick über soziale Landwirtschaft in Deutschland:
http://www.soziale-landwirtschaft.de/suche/hofsuche#accordionHead4013
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/soziale-landwirtschaft
Open Source-Samenbanken
Samenbanken beinhalten die Sammlung und Kategorisierung von Saatgut natürlicher und für die Landwirtschaft gezüchteter Pflanzensorten und die Erfassung zugehöriger Daten (vgl. Nabors & Scheibe, 2007). Bei dieser innovativen Herangehensweise an Samenbanken stehen insbesondere der Schutz alter Nutzpflanzen, deren Austausch und Zugänglichkeit im Fokus. Die Revitalisierung alter Sorten kann insbesondere in Bezug auf den Klimawandel und die Ernährungssicherheit eine wichtige Rolle spielen und besonders robuste Nutzpflanzen hervorbringen (vgl. Dempewolf et al., 2014). Falls du beispielsweise selber anbaust oder in Gemeinschafts- oder Waldgärten aktiv bist, kannst du Open Source-Samenbanken nutzen, um passendes Saatgut zu finden.
Hier findest du Open Source-Samenbanken:
https://pfaf.org/user/Default.aspx
Weitere Informationen:
Nichts in deiner Umgebung dabei? - Wir listen für einige Nischeninnovationen nur Beispiele - vielleicht findest du durch eigene Recherche auch weitere Engagements-Optionen in deiner Nähe.
Quellen
Agroecopolis (2018): Cooking together for all. Web, 19.07.2023. https://www.agroecopolis.org/cooking-together-for-all/
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Projektgruppe Ökolandbau (2020): Soziale Landwirtschaft als Option für den Bio-Betrieb. Web, 19.07.2023. https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/betrieb/oekonomie/soziale-landwirtschaft-als-option-fuer-den-bio-betrieb/
Dempewolf, H., Eastwood, R. J., Guarino, L., & Khoury, C. K.. (2014): Adapting Agriculture to Climate Change: A Global Initiative to Collect, Conserve, and Use Crop Wild Relatives. Agroecology and Sustainable Food Systems, 38(4), 369–377. https://doi.org/10.1080/21683565.2013.870629
FoodCoops Bundes AG (2023): Was sind Foodcoops? Web, 19.07.2023. https://lebensmittelkooperativen.de.fcoop.org/
Foodsharing (2023): Vision & Mission. Web, 19.07.2023. https://foodsharing.de/ueber-uns
IG FoodCoops (2018): Was ist eine FoodCoop? Web, 19.07.2023. www.foodcoops.at/was-ist-eine-foodcoop/
Kaiser, M. (2017): Werkstätten des Wandels? Essbare Städte und ihr Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation, in: Markus Keck, Heiko Faust, Michael Fink, Max Gaedke, Tobias Reeh (Hg.): Transformationsräume. Lokale Initiativen des sozial-ökologischen Wandels, ZELTForum – Göttinger Schriften zu Landschaftsinterpretation und Tourismus, Band 9, S. 62
Nabors, M. W., & Scheibe, R. (2007): Botanik. Pearson Deutschland GmbH. S. 647
Netzwerk Solidarische Landwirtschaft (2023a): Was ist solidarische Landwirtschaft? Web, 19.07.2023. https://www.solidarische-landwirtschaft.org/das-konzept/was-ist-solawi
Netzwerk Solidarische Landwirtschaft (2023b): Möglichkeiten des Engagements. Web, 19.07.2023. https://www.solidarische-landwirtschaft.org/das-netzwerk/moeglichkeiten-des-engagements
Urbane Waldgärten (2023): Was ist ein Waldgarten? Web, 19.07.2023. https://2021.urbane-waldgaerten.de/das-projekt#was