Zugang zu Land - Handlungsoptionen für Konsument*innen
Erzeugnisse aus Partnerbetrieben von Regionalwert AGs
Regionalwert AGs wählen ihre Partnerbetriebe nach strengen Nachhaltigkeitskriterien aus (vgl. Regionalwert AG Berlin-Brandenburg, 2023). Durch den direkten Bezug von Erzeugnissen bei Partnerbetrieben kannst du ökologisch wirtschaftende Unternehmen und regionale Landwirtschaft unterstützen.
Hier findest du Regionalwert AGs in Deutschland:
https://www.regionalwert-ag.de/
https://www.regionalwert-berlin.de/
https://www.regionalwert-rheinland.de/
https://www.regionalwert-hamburg.de/
https://www.regionalwert-franken.de/
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/regionalwert-ag
Erzeugnisse aus Bio-Distrikten/ Öko-Regionen
Bio-Distrikte sind Gebiete, in denen u. a. Landwirt*innen, Konsument*innen, Behörden, Forschungszentren und Verbände eine Vereinbarung über die nachhaltige Bewirtschaftung und Verwendung lokaler Ressourcen schließen (vgl. FAO, 2017). Du kannst aus Bio-Distrikten frische, lokale Produkte aus ökologischem Anbau auf Märkten oder in Einrichtungen beziehen und profitierst gleichzeitig von der höheren Transparenz über die Herkunft der Lebensmittel (vgl. Biostädte, 2023).
Hier findest du deutsche Bio-Städte (z.B. die Nürnberg Biometropole):
https://www.biostaedte.de/bio-staedte
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/bio-distrikt-/-oeko-region
Erzeugnisse aus biointensiver Landwirtschaft
In der biointensiven Landwirtschaft wird auf kleinster Fläche mit einfacher Technik und hoher Effizienz Gemüse angebaut. So werden gleichzeitig der Ertrag und die Bodenfruchtbarkeit gesteigert und verfügbare Flächen optimal ausgenutzt (vgl. BLE, 2019).
Hier findest du beispielsweise biointensive Landwirtschaft in Deutschland:
http://www.weierhoefer-gartengemuese.de/
https://www.gemuesegarten-hoxhohl.de/
Weitere Informationen:
Erzeugnisse aus Vertical Farming
Vertical Farming ist eine Form der urbanen Landwirtschaft, die ohne die Nutzung herkömmlicher landwirtschaftlicher Nutzflächen auskommt (vgl. Specht et al., 2014). Dabei werden Pflanzen in mehreren Etagen übereinander angebaut, wodurch die benötigte Anbaufläche reduziert und Transportwege verkürzt werden (vgl. Maier-Sohn, 2023). Im Hinblick auf Klimaaspekte wird die Nachhaltigkeit von Vertical Farming in beheizten Indoor Farmen wegen ihrer Energieintensität insgesamt debattiert; die punktuelle Erzeugung von Treibhausgasemissionen wie Methan, Stickstoff und Kohlendioxid (wie sie in der Landwirtschaft “unter freiem Himmel” entstehen) kann durch Indoor Farming reduziert werden (vgl. Stein, 2021: 6).
Hier findest du Vertical Farming in Deutschland:
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/vertical-farming
Erzeugnisse aus Essbaren Städten
Das Konzept Essbare Städte besteht darin, hochwertige Lebensmittel für alle Menschen zugänglich zu machen. Dafür werden mitunter städtische Grünanlagen genutzt (vgl. Kaiser, 2017). Durch den Anbau auf öffentlichen Grünflächen wird der Selbstversorgungsgrad erhöht (vgl. Kaiser, 2017). So gibt es Möglichkeiten, kostenlos regionale Lebensmittel zu ernten, anstatt sie im Supermarkt zu kaufen. Neben dem Anbau auf öffentlichen Grünflächen werden auch bereits bestehende essbare Landschaften genutzt: Die Online-Plattform Mundraub fördert das Konzept der essbaren Städte, indem sie dir Standorte von Obst, Kräutern und Nüssen im öffentlichen Raum zeigt (https://mundraub.org/).
Hier findest du beispielsweise Essbare Städte in Deutschland:
https://essbarestadtjena.tumblr.com/
https://www.andernach.de/stadt/essbare-stadt/
https://www.essbare-innenstadt-aachen.de/
https://de-de.facebook.com/EssbaresBadKreuznach/
https://www.berlin.de/special/sharing/urban-gardening/
http://www.essbarestadtbingen.de/
https://www.luebeck.de/de/stadtentwicklung/klimaschutz/essbare-stadt-luebeck/index.html
https://www.marburg.de/portal/seiten/probier-mal-marburg-900000694-23001.html
https://www.saarbruecken.de/rathaus/presse_und_online/artikeldetail/article-62e7daeb4a335
Hier findest du eine umfassende Auflistung Essbarer Städte:
https://www.essbare-stadt-minden.de/wissenswertes/links-essbare-stadte/
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/essbare-staedte
Erzeugnisse aus Waldgärten
Das Konzept „Waldgärten“ steht für die gleichzeitige Nutzung von verschiedenen Nutzpflanzen auf einer Fläche auf mehreren Vegetationsebenen zur Lebensmittelproduktion. Die Schichten werden von Beerensträuchern, Obst- und Nussbäumen, Gemüse und Kräutern gebildet und können langfristig miteinander angebaut und geerntet werden. Waldgärten können eine ökologische und vielfältige Art des Lebensmittelanbaus darstellen und bieten einen Zugang zu regionalen Lebensmitteln (vgl. Urbane Waldgärten, 2023). Der Konsum von Erzeugnissen aus Waldgärten kann die Erhöhung des Selbstversorgungsgrads unterstützen, ebenso wie die Nutzung öffentlicher Flächen zum Lebensmittelanbau.
Hier findest du beispielsweise Waldgärten-Projekte:
https://www.kleingartenverband-neukoelln.de/das-waldgartenprojekt.html
https://www.urbane-waldgaerten.de/
https://spreeacker.de/uferweg/
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/waldgaerten
Erzeugnisse aus Patenschaften
Du kannst mit einem festgelegten einmaligen oder jährlichen Betrag Patenschaften für einzelne Pflanzen abschließen und im Gegenzug bestimmte Vorteile wie zum Beispiel einen Anteil der Erträge erhalten (vgl. BLE, 2021). Beim Crowd Farming kannst du Pflanzen adoptieren oder Kisten mit einem Ernteanteil bestellen und so Lebensmittel direkt von den Landwirt*innen beziehen (vgl. CrowdFarming, 2023).
Hier kannst du beispielsweise Patenschaften abschließen:
https://www.diakonisches-werk.de/arbeit/projekte/rotthoffs-hof
https://patenschaft.hof-gasswies.de/
https://michaelshof-sammatz.de/blog/patenschaften/
http://oekonauten.de/baumpate/
https://www.crowdfarming.com/de
https://www.naranjasdelcarmen.com/crowdfarming-einen-baum-pflanzen
www.naranjasdelcarmen.com/crowdfarming-einen-baum-pflanzen
https://docs.google.com/document/d/1eh92_8q0JEESlcFxS9hjmEA2dGBbpLrj38-nPF1EV8Y/edit
Weitere Informationen:
Vegane Ernährung
Bei einer veganen Ernährung nimmst du (in der Zusammensetzung) rein pflanzliche Lebensmittel zu dir. Du verzichtest also auf Lebensmittel mit tierischen Inhaltsstoffen. Durch weniger Konsum tierischer Lebensmittel können die landwirtschaftliche Produktion mit Tierhaltung sowie die Futtermittelherstellung reduziert werden. Damit gehen zahlreiche positive ökologische Effekte einher, wie eine Reduzierung der THG-Emissionen und Eutrophierung. Ein wichtiger Aspekt für den Zugang zu Land ist, dass durch weniger Nachfrage nach tierischen Lebensmittelprodukten weniger Landverbrauch die Folge ist, und das Land stattdessen für einen nachhaltigen Anbau, beispielsweise von Gemüse, genutzt werden kann.
Hier findest du beispielsweise weltweit vegane Restaurants und Cafés:
Weiterführende Informationen zur veganen Ernährungsweise:
Weitere Informationen:
https://www.ernaehrungswandel.org/vernetzen/nischeninnovationen-in-europa/vegane-ernaehrung
Nichts in deiner Umgebung dabei? - Wir listen für einige Nischeninnovationen nur Beispiele - vielleicht findest du durch eigene Recherche auch weitere Einkaufs- und Konsummöglichkeiten in deiner Nähe.
Quellen
Biostädte (2023): Willkommen! Wir sind Deutschlands Biostädte. Web, 19.07.2023. https://www.biostaedte.de/ueber-uns
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Projektgruppe Ökolandbau (2019): Biointensiver Gemüseanbau. Web, 19.07.2023. https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/pflanze/grundlagen-pflanzenbau/biointensiver-gemuesebau/
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Projektgruppe Ökolandbau (2021): Mit Patenschaften Biobetriebe unterstützen. Web, 19.07.2023. www.oekolandbau.de/bio-im-alltag/bio-erleben/aktiv-werden/bio-patenschaften/
CrowdFarming (2023): Bio-Lebensmittel direkt vom Bauern. Web, 19.07.2023. https://www.crowdfarming.com/de
FAO (2017): The experience of Bio-districts in Italy. Web, 18.07.2023. http://www.fao.org/agroecology/database/detail/en/c/1027958/
Kaiser, M. (2017): Werkstätten des Wandels? Essbare Städte und ihr Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation, in: Markus Keck, Heiko Faust, Michael Fink, Max Gaedke, Tobias Reeh (Hg.): Transformationsräume. Lokale Initiativen des sozial-ökologischen Wandels, ZELTForum – Göttinger Schriften zu Landschaftsinterpretation und Tourismus, Band 9, S. 62
Maier-Sohn, K. (2018): Vertical Farming. Web, 18.07.2023. www.wir-ernten-was-wir-saeen.de/vertical-farming
Regionalwert AG Berlin-Brandenburg (2023): Agrarwende selber machen. Web, 19.07.2023. www.regionalwert-berlin.de/darum-gehts/agrarwende-selber-machen
Specht, K., Siebert, R., Hartmann, I., Freisinger, U. B., Sawicka, M., Werner, A., Thomaier, S., Henckel, D., Walk, H., & Dierich, A. (2014): Urban agriculture of the future: an overview of sustainability aspects of food production in and on buildings. In: Agriculture and Human Values, Volume 31, S. 33-51.
Stein, E. W. (2021). The Transformative Environmental Effects Large-Scale Indoor Farming May Have On Air, Water, and Soil. Air, Soil and Water Research, 14. https://doi.org/10.1177/1178622121995819
Urbane Waldgärten (2023): Was ist ein Waldgarten? Web, 19.07.2023. https://2021.urbane-waldgaerten.de/das-projekt#was